Die St. Matthäuskirche am Sendlinger-Tor-Platz ist die Nachfolgerin der ersten evangelischen Kirche Münchens, die in der Nähe des Stachus, des Karlsplatzes stand.
Seit im Jahre 1799 zusammen mit der lutherischen Gemahlin des Kurfürsten Max IV. Joseph, Karoline, ein protestantischer Hofstaat nach München gekommen war, hatte sich die konfessionelle Situation in der Stadt verändert. Am 12. Mai 1799 hielt der Kabinettsprediger L. F. Schmidt den ersten evangelischen Gottesdienst im Nymphenburger Schloß. Bald wurde der Kirchenraum in der Residenz zu klein und man entschloss sich, den Bau einer eigenen, neuen Kirche anzustreben.
Am 5. August 1827 fand die Grundsteinlegung statt und am 27. August 1833 wurde die Kirche in Anwesenheit der Königinmutter Karoline feierlich geweiht. 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten aus städtebaulichen Gründen, wie es offiziell hieß, innerhalb von drei Wochen abgebrochen.
Nach 17 Jahren fand die Gemeinde nach verschiedenen Übergangsunterkünften 1955 mit der Einweihung der neuen St. Matthäuskirche des Architekten Gustav Gsaenger am Sendlinger-Tor-Platz eine neue Heimat. Die evangelisch-lutherische Bischofskirche St. Matthäus in München gilt als eine der frühesten Sakralarchitekturen der organhaften Moderne des Kirchenbaus in München. Sie steht am Anfang einer Reihe von Zentralbauten der protestantischen und auch der katholischen Kirche in München. Ihren modern-geschwungenen Kurvierungen verdankt sie den Spitznamen "Herrgotts Achterbahn", wohl Ausdruck der Fassungslosigkeit angesichts dynamisch und nierenförmig geschwungener Bauten der 50er Jahre nun auch im kirchlichen Bereich (Dr. G. Ongyerth).
Heute erfüllt die evangelische Bischofskirche reges Leben der verschiedensten Art.
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Dr. phil. Inge Kuller,
Historikerin, verantwortlich für unser Archiv.